
SCHLOSS Wiespach, nördl. des Stadtkernes, nahe der Gemeindegrenze zu Oberalm. Bau erstmals urk. 1434, kommt als Lehen an Veit Aschacher, 1476 an Gewerkenfamilie Kölderer von Hoch.
Ab 1555 der fürstliche Leibarzt Dr. Paul Rettinger von Wiespach und Radeck; nach dessen Ableben an Sohn Fürst-Bischof Martin Hercules Rettinger von Lavant und seine Tochter Benigna Rettinger vererbt.
Kapelle, im Erdgeschoß, in der NO-Ecke des Hauptbaues. Urk. 1607, seit 1735 Meßlizenz. 2jochig, Stichkappentonne mit Gurtbögen, Doppelpilastergliederung des späten 18. Jhs.; eingeschossige Empore. Altaraufbau 1. H. 18. Jh.; Altarblatt Mystische Darstellung des Blutes Christi, Oberbild hl. Dionysius, beide 18. Jh.; Tabernakel spätes 18. Jh.; Konsolfiguren HU. Barbara und Katharina 1. H. 18. Jh.
Wehrhafter Turm der Herren von Wiespach erb. um 1300 als Vorgängerbau. 4. V. 15. Jh. Um- oder Neubau durch Georg Kölderer in Ansitzform. Quadrat.
Grundriß, 4 Geschosse, Walmdach, an der W- und O-Seite je ein angebautes Türmchen mit 5 Geschossen, Zeltdach.
Eingang im Erdgeschoß Segmentbogen-portal unter Freitreppe. Halle mit gedrücktem Tonnengewölbe mit Stichkappen; SO-Ecke 2schiffiger Raum, Kreuzgratgewölbe auf 3 Mittelpfeilern aus Konglomerat, ehem. Stallung (?). — }. Obergeschoß mit östl. Haupteingang über 2flügelige Freitreppe, 1957 erneuert; flachbogiges Steinportal mit Oberlichtgitter, A. 18. Jh., darüber Halleiner Stadtwappen in Marmor.
Eingangshalle mit spätgot. Kreuzgratgewölbe, darauf frühbar. Stuckleisten. — 2. Obergeschoß teilweise Deckenstuck, spätes 18. Jh.
Im O durch Mauer umgebener Hof, letzte Gestaltung 1959, an der NO-Ecke neben dem Kapelleneingang Steinwappen Esterhazy bez. 1878, früher über dem Haupteingang.

Parkanlage


Lage Schloss Wiespach
Quellnachweis:
Erzbischöfliches Konsistorialarchiv Salzburg
Bb-VI-1854 Bischöfe von Lavant von Karlmann Tangl, Verlag Lehn MDCCCXLI.
DEHIO Salzburg, Georg Clam Martinic (Burgen&Schlösser in Österreich)
Hallein


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