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Einen ersten Anhaltspunkt für das Bestehen der Burg liefert eine Urkunde Bischofs Udo von Naumburg aus dem Jahr 1133.

Erstmalig wurde hier ein Luitoldus de Glizberc erwähnt. Die Entstehung der Burg in dieser Zeit. würde sich auch mit Scherbenfunden aus dem 12. Jh. decken, die auf der Burg gemacht wurden. Noch im 12. Jh. erwarben die Staufer die Herrschaft und machten sie zum Reichsgut. Sie belehnten einen ihrer Dienstmannen, Walter von Weimar, mit der Herrschaft.

1154 wurde Walter von Weimar als villicus von Allstedt erstmalig erwähnt. Ihm oder seinem Sohn gleichen Namens wurde die Burg als Reichslehen übergeben.

Am 27. 11. 1181 wurde erstmalig ein Walter von Gleißberg erstmalig erwähnt.


Eventuell entstammen die Herren dem Geschlecht der von Pappenheim und Kalden. Die Gleißberger hatten eine regional bedeutende Machtstellung inne. Neben den schon erwähnten Gütern waren sie Vögte des von ihnen gegründeten Schottenklosters in Erfurt. Es ist urkundlich sichergestellt, dass sie lange Zeit noch in Allstedt wohnten und außerdem umfangreiches Gut in Weimar hatten.


Angeblich soll der deutsche Kaiser 1289/90 die Burg Gleißberg zerstört haben, als er zur Rückgewinnung von Reichsland in Thüringen 66 Burgen zerstören ließ. Eine Urkunde vom 17. Dezember 1293, die von Walter IV. von Gleißberg auf der Burg ausgestellt wurde, lässt das aber unwahrscheinlich erscheinen.


Im 13. Jh. Gerieten die Herren von Gleißberg in zunehmende wirtschaftliche Schwierigkeiten und mussten ein Gut nach dem anderen verkaufen. In Urkunden ist auch immer wieder von Schenkungen an die Kirche die Rede, sowie von Abtretungen auf Grund verlorener Rechtshändel. Aus nicht genau nachvollziehbaren Gründen, wahrscheinlich aus Geldmangel, begaben sich die Gleißberger um 1320 unter die Lehnsherrschaft der Schenken von Dornburg, denen sie bis dahin gleichrangig waren. Sie saßen weiterhin als Vasallen auf der Burg, bis sie 1327 die Burg an Heinrich II. Reuß von Plauen für 150 Mark verkauften. Heinrich V. von Gleißberg lebte danach wahrscheinlich in Weimar, während sein Bruder Johannes in den geistlichen Stand eintrat. Die Herrschaft der Gleißberger war damit beendet.


1327 erhielt Heinrich II. Reuß zu Plauen die Herrschaft von Ludwig dem Bayern als Reichslehen. Entweder wurde die Lehnsherrschaft der Dornburger abgegolten, oder Kaiser Ludwig erkannte sie nicht an. Bis mindestens 1350 galt Gleißberg als Reichslehen, denn im Lehnsbuch des Markgrafen Friedrich des Strengen wird sie nicht als wettinischen Gut aufgeführt. 1359 wird das Lehen für die jüngere Linie Reuß von Plauen bestätigt. Heinrich II. von Reuß war zum Zeitpunkt, als er die Burg kaufte, Vormund des minderjährigen Markgrafen von Meißen Friedrich II. und verwendete dessen Geld zum Erwerb der Herrschaft für seine Familie. Auf Grund dieser Tatsache erhoben die Wettiner Ansprüche auf Gleißberg.


Aus den wechselseitigen Ansprüchen, die die Wettiner und die böhmischen Könige, in Karl IV. gleichzeitig Deutscher Kaiser, auf die Herrschaft erhoben, gingen die Markgrafen als Sieger hervor. Als Heinrich Reuß IV. 1398 starb, zog Markgraf Wilhelm die Herrschaft als erledigtes Lehen ein. Die Reußen hatten es verstanden, die Herrschaft durch effektive Wirtschaft und Hinzukäufe zu einer ansehnlichen Territorialherrschaft auszubauen.


Seit dem Ende des 14. Jh. Wurde die Burg an die verschiedensten Herrschaftsträger Thüringens verpfändet und letztendlich dem wettinischen Verwaltungsorganismus einverleibt. Interessant ist die Bewertung der Herrschaft 1429, als sie für 4000 rhein. Gulden, im gleichen Wert wie Hildburghausen oder Heldburg verkauft wurde. 1440, mit dem Tod Landgraf Friedrichs des Friedfertigen, wurde wahrscheinlich Gleißberg dem Amt Dornburg einverleibt. Die Burg begann wegen fehlender Nutzung zu verfallen. Nur in der Burgkapelle wurde zwei Mal pro Woche durch Kunitzer Pfarrer eine Messe gelesen. Erst am 28.April 1450 wurden die Messen nach Kunitz verlegt.


Am 8.März 1450 belehnt Herzog Wilhelm von Sachsen seine Räten Busso, Apel und Burkhard Vitztum und Friedrich von Witzleben mit Gleißberg, mit der Verpflichtung das ganz wüste und verfallene Schloss zu reparieren. Die Vitztume spielten in dieser Zeit eine wichtige Rolle in Thüringen. Der Herzog war ihnen wahrscheinlich hörig. Sein Vertrauen ausnutzend häuften sie zuungunsten der Herzogs Reichtümer und Besitz an. 1450 kam es zum Bruch, als Wilhelm die wahre Rolle der Vitztume erkannte. Sie wurden aus dem Land vertrieben.


Wilhelm von Sachsen verbündete sich mit den Städten Erfurt, Nordhausen und Mühlhausen und stürmte 1451 die Burg Gleißberg. Die Vitztume hatten das Schloss instand gesetzt, soweit das in der kurzen Zeit möglich war. Nach der Erstürmung der Burg war der Bergfried niedergebrochen worden. Noch kurze Zeit saß ein Amtmann auf der Burg. Es erfolgte aber kein Wiederaufbau und die Burg blieb Ruine.


Die Qualität der Fenster in der Ruine lässt den Schuss zu, dass es sich um einen Wohnbau gehandelt hat. Der Turmrest wird als Treppenturm gedeutet. Wohnbau wird nach 1300 errichtet worden sein, die zweibahnigen Rechteckfenster in Thüringen in dieser Zeit in Verwendung kamen. Die Entstehung des Bergfriedes ist in die Zeit von 1200-1250 einzuordnen.

Detlef Mewes (2005)

Quellen:

Ernst Devrient, Gleißberg. Geschichte der Burg und der Herren von Gleißberg bei Jena. In Zeitschrift des Vereins für thüringische Geschichte und Altertumskunde. Neue Folge, 12. Band, Heft 1, Jena, Verlag von Gustav Fischer, 1900, Seiten 1-136.

Benjamin Rudolph, Die Burgruine Gleißberg am Nordrand von Jena, in Burgen und Schlösser, Zeitschrift für Burgenforschung und Denkmalpflege, Heft 4, 2004

Curt Sesselmann, Aus der Baugeschichte der Kunitzburg, in Monatsblätter für wanderfrohe Nachbarn, 2. Jg. H. 5, Jena 1925, S. 123-136

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