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Der Name
Röttingen gehört zu den ältesten Siedlungen des Taubertales (Tauber = 'dubra', keltisch für 'Gewässer').
Waren es in vorchristlicher Zeit (Bronze) die Kelten (1000-800), so siedelten um 200 n.Chr. die Germanen in dem fruchtbaren Gebiet.

Die Namensgebung der frühdeutschen Siedlung im Taubergrund, so vermutet FREUDINGER, stammt von einem alemannischen Sippenhaupt Ruot oder Roto um das 4. oder 5. Jahrhundert.
Andere Quellen deuten den Namen etymologisch und stellen eine Verbindung zu 'roden' =urbar machen, her. Im mittelhochdeutschen heißt urbar machen 'ruten', 'rutten', 'roten', 'roden', im althochdeutschen 'riuten', im frühneuhochdeutschen 'rüten', 'reuten', und im neuhochdeutschen 'reuten'.
Um 1100 heißt der Ort Rotingen.
Im fränkischen Nördlingen gibt es ein Geschlecht der Röttinger, die nach BEYSCHLAG um 1350 aus einem Oetting-Balderischen Dorf Röttingen (nicht mit unserem Röttingen zu verwechseln!) nach Nördlingen eingewandert sind.

Röttingen war Verkehrsknotenpunkt und bereits in früher Zeit reich an Besitzungen

Erste urkundliche Nennungen:
Die erste urkundliche Erwähnung stammt vom 18.Januar 1103, in der es Hinweise darauf gibt, dass Mitglieder des salischen Kaiserhauses Besitztümer in -> Röttingen haben.

Für das Jahr 1229 gibt es erste Berichte über die Hohenlohe (Gottfried und Konrad von Hohenlohe) in Röttingen.

Ursprünglich außerhalb der Stadtmauern gelegen, wurde die Burg um 1440 in die Stadtmauern einbezogen.
Seit mindestens 1275 hat Röttingen (beurkundeten

Stadtstatus.

Das Wappen der Stadt (um 1400) zeigt auf rotem Grund einen Reisigen mit Hellebarde und silbernem Schild mit rotem Kreuz. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts erlangt Röttingen traurige Berühmtheit im Verlauf der beginnenden dokumentierten Judenverfolgungen.

1298 erklärt ein verarmter Edelmann names Rindfleisch aus Röttingen, er sei vom Himmel berufen, sog. Hostienschändungen zu verfolgen.
Er sucht sich Gleichgesinnte und der Trupp erschlägt zunächst alle Juden der Stadt, um dann plündernd und mordend durch Franken, Bayern und Österreich zu ziehen. In diesem Jahr 1298 sollen 100.000 Juden ermordet worden sein und mehr als 140 jüdische Gemeinden Rindfleischs Banden zum Opfer fallen. Es war dies die Regentschaft von König Rudolf I von Habsburg, unter der die jüdische Bevölkerung zunehmend ihre Rechtssicherheit verlor und das Zusammenleben zwischen Christen und Juden einen Wendepunkt erlebte; angebliche Hostienschändung durch Juden:
 
Abbildungen der Vorfälle soll es in der Röttinger Pfarrkirche geben.

Bis in das 18. Jahrhundert hinein durften Juden in Röttingen nicht übernachten.

Bis heute gibt es neben dem Rathaus die Judengasse, obwohl seit Beginn des 14. Jahrhunderts keine Juden in der Stadt ihren Wohnsitz hatten.Um 1400 ist die Familie der Truchseß Herr in Röttingen. Der Hohe Bau, einst im Besitz des Deutschordens, wird Eigentum der Katharina Suppan.
Bei neuzeitlichen Renovierungsarbeiten sollen kindliche Gebeine in den Kellergewölben gefunden worden sein.

Um 1470 gibt es in Röttingen ca. 150 Häuser. Ca. 200 Menschen leben um 1500 in Röttingen.

Der Bauenrkrieg 1525
Röttingen wurde aufgrund seiner Lage an einer vielbenutzten Heerstraße häufig von durchziehen Truppen beansprucht. Abgaben, Einquartierungen, Parteinahmen in Fehden und Kriegen forderten immer wieder ihren Tribut an Geldern und Menschen.
Im Bauernkrieg schlug sich Röttingen (notgedrungen?) auf die Seite der aufständischen Bauern und wurde zu einem der Haupttummelplätze der Bauernhaufen im Taubergrund.

Am 22. April 1525 brannte das Röttinger Schloß nieder. Am 18. Juli war die Bauernsache bereits verloren und Röttingen mußte dem anmarschierten Würzburger Bischof Konrad jegliche Gefolgschaft und Erbhuldigung schwören. Am Ende waren ca. 10.000 Menschen bei den blutigen Bauernaufständen ums Leben gekommen.
1542 wurde die Türkensteuer erhoben und verschlimmerte die zunehmende Verarmung der Röttinger Bürger und Bauern.
Segensreich war das Wirken von Fürstbischof Julius Echter, der u.a. 1613 das Spital neu errichten ließ.

Der 30jährige Krieg (1618-1648) forderte neue Tribute von Röttingen. Ganz Franken litt unter ständigen Durchzügen und schweren Schäden durch Quartierlasten und der Pest.

Mit dem Prager Fenstersturz wird am 23. Mai 1618 der erste der vier großen Kriege im 30jährigen Krieg eingeleitet, der in Folge ein Drittel der deutschen Bevökerung das Leben kosten wird.
1631/32 entbrannte der (schwedische) Krieg auch in Franken in vollem Umfang. Viele Regionen verarmten und verloren ihre reichspolitische Bedeutung.
Bauern und Soldaten zogen bettelnd und plündernd durchs Land.

Nicht nur die ständigen Einquartierungen, auch die von den Truppen eingeschleppten Krankheiten (Pest, Pocken, TBC, Flecktyphus) lassen die Röttinger Bevölkerung schrumpfen (Milzbrand beim Vieh). Um 1645 gibt es etwa 400 Menschen in Röttingen.

Immer wieder verschwinden ganze Ortschaften rund um Röttingen von der Landkarte. Mal verlassen die Bewohner ihre Weiler, weil diese zu unsicher waren und begeben sich in umfriedete Stadtgrenzen, so geschehen mit Gossendorf zwischen Bieberehren und Röttingen. Heute steht noch die Lurzermühle (Gossenmühle) in Abstammung des ehemaligen Weilers. Andere Male wird eine Siedlung ganz aufgelassen und nicht immer im Zusammenhang mit Kriegswirren - Gammertshof (Gagenhartshof, Ganhartzhof), Schönstheimer Burg mit der Ortschaft Diepach (Diebach, Dippach, Dipbach) und die Altenburg vor Röttingens Stadtmauern sind ehemalige Ansiedlungen bzw. Burganlagen nahe bei Röttingen.
Die Gemarkungen gehören heute zur Stadt Röttingen.

Von der Altenburg ist nahezu nichts mehr zu sehen. Sie war die älteste Burganlage (Wasserburg) unterhalb von Röttingens Stadtmauer. Es soll einen unterirdischen Gang zwischen der Altenburg und der Burg Brattenstein gegeben haben. Bereits im Jahr 1467 soll von der Altenburg nichts mehr zu sehen gewesen sein. Lediglich ein kleiner Hügel und Fundamentreste am Tauberufer zeugen noch heute von der ehemaligen Wehranlage.Der Gammertshof ist heute wieder bebaut und beherbergt einen Reiterhof für Dressurausbildung von Reitern und Pferden auf höchstem internationalem Niveau.

Für weitere Unruhen im ausgehenden 17. Jahrhundert sorgen französische Truppen unter Turenne (1673) und Mellac (1688). Am Ende dieses Jahrhunderts werden hohe Abgaben zur Tilgung der Kriegskosten (im 1697 beendeten Krieg gegen Frankreich) erhoben.
Im Verlauf des 18. Jahrhunderts gibt es reglmäßige Durchzüge von Truppen aller Couleur - französische, ungarische, polnisch-sächsische Einheiten wechselten sich im Lauf der Jahre ab.

Im Jahr 1798 ergab eine Zählung im Amt Röttingen 1050 Häuser und 5524 Seelen. Um 1814 gibt es im Distrikt Röttingen (2 Städte, 3 Marktflecken, 25 Dörfer, 2 Weiler) etwa 2000 Häuser, 43 Kirchen und Kapellen bei etwa 10.000 Einwohnern. Davon waren etwa 380 Juden, Protestanten lebten in diesem Distrikt keine.
Auch das beginnende 19. Jahrhundert mit den Kriegen von 1797 bis 1814 ist für die Röttinger ein neuer Prüfstein. Zwar kann Röttingen zwischen 1780 und 1800 durch gute Weinernten einen gewissen Wohlstand einfahren. Dieser schmilzt jedoch gleich wieder durch erneute Reparationszahlungen an Frankreich. In Napoleons Verträgen von Luneville wird auch das geistliche Fürstentum Würzburg beendet und Röttingen fällt 1814 mit umgebenden Orten endgültig an Bayern.

Seit 1818 gibt es eine bayerische Verfassung - das Staatsgrundgesetz. Ab 1862 sind Justiz und Verwaltung getrennt. Es gibt keine Leibeigenschaft mehr, die Folter wird abgeschafft, die Sicherheit für Leben und Eigentum wird garantiert. Bereits seit 1848 ist dem Adel die Herrschaftsgerichtsbarkeit und das Jagdrecht (fiel den Gemeinden zu) entzogen.
Die Naturalabgabe des "Zehnten" wird in eine Geldabgabe - Steuer - umgewandelt.
Das Industriezeitalter wird eingeläutet.

Möglicherweise hat die fehlende Anbindung an das Eisenbahnnetz (1854-1864) zwischen Nürnberg, Würzburg, Bamberg, Heidelberg und Aschaffenburg dazu geführt, dass die weitere Entwicklung des Tauberstädtchens gebremst worden ist.
Jedenfalls wurde die erste Eisenbahnstrecke nach Röttingen erst am 30. Apri 1907 eingeweiht

Röttingens Geschichte: die Altenburg
 
Heute sagenumwoben, gab es bis etwa in die Mitte des 14. Jahrhunderts eine Wasserburg in Röttingen, von der heute nur noch ein kleiner Erdhügel und Fundamentreste am Tauberufer Zeugnis ablegen.

Auf einer Seite von der Tauber umflossen, war die strategische Lage der Burg gut gewählt. Möglicherweise gab es einen Wassergraben, der von der Tauber gespeist wurde und weitere Ansiedlungen um die Burganlage herum. Weitläufig erkennbare Aufwerfungen im Boden lassen diesen Schluß zu.
 
Heute sieht der Platz so aus,
im linken Bildteil das alte außer Betrieb gesetzte E-Werk auf der gegenüberliegenden Tauberseite:

Ebenso wie Schönstheim im Jahr 1467 nicht mehr bewohnt gewesen sein soll war zum gleichen Zeitpunkt kaum mehr etwas von der Altenburg vorhanden gewesen.

Im Herbst gut erkennbare Fundamentreste am Tauberufer. Es kann sich dabei um Turm- oder auch Brunnenreste handeln.
 
Um die Burg selbst ranken sich einige Sagen.
Einen unterirdischen Verbindungsgang zwischen der Altenburg und der Burg Brattenstein soll es noch bis in die Neuzeit gegeben haben. Jedoch findet sich kaum einer, der den Gang gesehen hat und etwas darüber erzählen könnte.

Die Sage vom Wappenbild am Hundheimer Tor

Viele hundert Jahre ist es her, da bewohnte die Burg Brattenstein zu Röttingen ein Ritter mit seiner hartherzigen Frau, deren sehnlichster Wunsch es war, männliche Nachkommen zu haben.
Jedoch war dieser Wunsch bis dahin unerfüllt geblieben.
Es begab sich eines Tages, als der Ritter zur Jagd fort war, dass eine Zigeunerin auf die Burg kam. Sie bettelte um ein Almosen. Die Herrin jagte die Frau mit lauten Worten aus der Burg, während im Hofe sieben schwarze Hunde reichliches Futter fraßen.
Da ergrimmte das Bettelweib über solche Hartherzigkeit, verfluchte die Rittersfrau und drohte ihr, sie würde sieben Knäblein auf einmal zur Welt bringen.

Bevor ein Jahr verging, erfüllte sich die Prophezeihung der Zigeunerin und die Burgherrin gebar sieben Knäblein.
Darüber erschrak diese so heftig, dass sie sogleich eine alte Frau rufen ließ, die sechs der Knäblein in der Tauber ertränken sollte.
Wenn sie unterwegs gefragt würde, was sie im Korb trüge, so solle sie antworten: junge Hunde! Auf dem Weg hinunter zur Tauber begegnete der alten Frau der Burgherr, und er fragte sie: Was trägt du in dem Korbe?
Die alte Fau antwortete, wie ihr aufgetragen: junge Hunde. Jedoch ließ sich der Herr mit der Antwort nicht abspeisen und die Alte mußte den Korb öffnen und den wahren Inhalt preisgeben. Der Ritter befahl der Alten über alles zu schweigen, entlohnte sie und ließ nun seine sechs Söhne heimlich großziehen.

Als nach einigen Jahren auf der Burg ein Fest gefeiert wurde, ließ er auch seine anderen sechs Söhne auf die Burg kommen und führte sie vor seine Frau.
Alle waren im großen Rittersaal versammelt und der Ritter fragte sein Weib, welche Strafe gebührt einer Mutter, die sechs ihrer Kinder habe umbringen lassen.
Kaum hörte die Burgherrin die Worte, da wurde sie leichenblaß und eine schlimme Ahnung stieg in ihr auf.
Mit scheinbarer Fassung jedoch innerlich voller Furcht gab sie zur Antwort: Ihr gebühret, dass man sie in ein Faß stecke, dass inwändig mit spitzen Nägeln gespickt ist. Darin soll sie den Berg hinuntergerollt werden.
Nun, sprach der Ritter, so hast du dir dein eigenes Urteil gesprochen. Für deinen Frevel soll dir geschehen, wie du gesagt hast.
Die schreckliche Strafe wurde sogleich vollzogen und die hartherzige Burgherrin im Nagelfaß den Berg hinuntergerollt.
Zum Gedächtnis und als Zeichen für alle nahm der Ritter einen Hund in sein Wappen, darüber das Bild seiner Frau, die in Todesangst mit ihren Händen ringt.

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